Ausrüstung

Teil 2: Den Rucksack richtig einstellen

Vor jeder Tour sollte Dein Rucksack nicht nur richtig gepackt, sondern auch richtig eingestellt sein. Denn es gibt nichts Schlimmeres, als das bereits nach wenigen Stunden des Wanderns der Rücken, die Schultern und die Nackenmuskulatur anfangen zu schmerzen. Kein schönes Gefühl und im ungünstigsten Fall geht die Freude am Wandern verloren. Das soll nicht sein!

Die richtige Einstellung des Rucksacks ist das A und O. Daher sollte die Maxime beim Einstellen Deines Rucksacks lauten: „Hauptsache, der Rucksack sitzt bequem“. Dennoch solltest Du im Vorfeld auf ein paar Faktoren (auch beim Kauf) hinsichtlich des Rucksacks beachten.

Voraussetzungen an den Rucksack


Die wichtigste Voraussetzung für einen optimalen Tragekomfort ist, dass er sich Deinem Körper anpasst und das alle Riemen und Einstelloptionen Deinen Maßen entsprechen. Insbesondere schmalere und kleinere Frauen sollten hier beim Kauf des Rucksacks darauf achten. Viele Hersteller bieten ihre Rucksäcke in verschieden Größen an. Deuter und Osprey zum Beispiel haben extra Frauen Rucksäcke, die sich dem kürzeren Oberkörper von Frauen anpassen. Deuter fügt hinter den Volumenangabe zur Kennung ein SL hinzu.

Ansonsten sollten alle Rucksäcke die folgenden Einstellungsmöglichkeiten bieten:

  • Richtiges Volumen für die bevorstehende Tour
  • Passende Rückenlänge für Deinen Körper
  • Gut gepolsterter und luftiger Rückenteil, der in der Länge anpassbar ist
  • verstellbare Schulterträger, möglichst auch in der Länge
  • Brustgurt
  • Breit und gut gepolsterter Hüftgurt/ Bauchgurt



Dennoch ist es schwierig, einen bestimmten Rucksack für Deine Wanderung zu empfehlen. Am besten lässt Du Dich in einem Fachgeschäft beraten, da jeder Rücken und Körperbau anders ist und jeder eine andere Variante als bequem empfindet. Sicher ist jedoch eins: Du solltest nicht am falschen Ende sparen, denn Du trägst das gute Stück ja in der Regel mehrere Stunden, vielleicht sogar Tage auf dem Rücken.

Rucksack richtig einstellen – in 6 einfachen Schritten

1. Gurte und Riemen lockern


Nachdem Du den passenden Rucksack gekauft hast, solltest Du unbedingt darauf achten Deinen Rucksack gleichmäßig zu packen, dabei gilt:

  • schwere Ausrüstung so nah wie möglich am Körper packen (in Rückennähe)
  • und leichtere Ausrüstung, wie zum Beispiel Kleidung darum zu platzieren



Zuerst solltest Du alle Riemen des Tragesystems lockern. Dazu gehören folgende Riemen:

  • Schultergurte
  • Brustgurt
  • Lageverstellriemen (oft nur an größeren Touren- und Trekkingrucksäcken)
  • Hüftgurt



Diese Schritte sind besonders wichtig, denn nur so kannst Du für die Befüllung Deines Rucksacks auch die richtige Einstellung vornehmen.

©Deuter
2. Einstellen des Hüftgurtes


Nachdem Du den Rucksack befüllt hast, kannst Du ihn aufsetzen. Nun positionierst Du den Hüftgurt mittig auf Deinem Beckenknochen, schließt die Schnalle und zieht gleichzeitig an beiden Riemen den Gurt fest. Achte darauf, dass Du den Hüftgurt nicht zu fest ziehst, ansonsten schnürst Du Dir Deinen Bauch ein, und Du sollst noch ohne Probleme atmen können.

©Deuter
3. Schultergurte einstellen


Ist der Hüftgurt eingestellt und sitzt fest am Körper, kann es nun an das Einstellen der Schultergurte gehen. Dabei lehnst Du Dich mit einem Oberkörper nach vorne, damit der Rucksack auf Deinem Rücken aufliegt. Jetzt ziehst Du die Schultergurte vorsichtig fest. Du solltest sie auf keinen Fall zu stramm anziehen, denn die Hauptlast des Rucksacks sollte weiterhin auf den Hüften liegen und nicht auf den Schultern.

©Deuter
4. Festziehen der Lageverstellriemen


Jetzt sollte der Rucksack fest und hoffentlich bequem auf Deinem Rücken platziert sein. Mithilfe der Lageverstellriemen, wie der Name es schon sagt, kannst Du die Lage des Rucksacks einstellen..

Hier gilt die Faustregel: Je enger Du die Riemen zieht, desto stabiler sitzt der Rucksack. Je lockerer die Riemen sind, desto mehr Bewegungsfreiheit und Belüftung hast Du.

©Deuter
5. Brustgurt schließen


An den Schulterträgern kannst Du die Höhe Deines Brustgurtes einstellen. Schließ den Brustgurt und zieh ihn soweit fest, wie es Dir angenehm ist. Falls er während der Wanderung drücken sollte, kannst Du ihn jederzeit problemlos anpassen.

Die Aufgabe des Brustgurts ist es, dafür zu sorgen, dass die Schultergurte ihre Position beibehalten und nicht verrutschen. Dazu geben sie dem Rucksack zusätzlich Halt und stabilisieren ihn am Träger.

©Deuter
6. Lockern der Schultergurte


Nun lockerst Du wieder die Schultergurte, damit Du das Hauptgewicht des Rucksacks auf den Hüften trägst. Ein sehr wichtiger Schritt. Wanderanfänger machen oftmals den Fehler, das Hauptgewicht des Rucksacks auf den Schultern zu tragen. Das führt dazu, dass Du schneller ermüdest und Rückenschmerzen auftreten.

©Deuter

Falls nach Beachtung aller Tipps, immer noch Probleme oder Schmerzen auftreten sollten, kann es sein, dass Du einen falschen Rucksack oder den Rucksack zu schwer gepackt hast. Hierzu liest Du am Besten meinen Artikel „Rucksack richtig packen“.

Mit diesen Tipps bist Du für die nächste Tour bestens gerüstet! Nicht nur Deine Schultern und Dein Rücken werden es Dir danken, sondern auch ein großer Schritt in Richtung Wanderspaß ist damit garantiert.

Hinweis: Das Urheberrecht der benutzten Bilder unterliegt der Firma Deuter, www.deuter.com.

3 Kommentare

  • Maria Mettermann

    Ich hätte mich mal eher informiert, wie man den Rucksack einstellt. Aber ich hätte nicht gedacht, dass hier so viel passieren kann. Nun musste ich sogar mit meinem Rücken eine Orthopädische Behandlung durchführen. Ich bin aber zum Glück gut beraten worden.

  • clara grün

    Vielen Dank für den Beitrag. Er hat mir wirklich geholfen, zu verstehen, wo meine Rückenprobleme nach dem Wandern herkommen. Ich habe noch nie wirklich gründlich meinen Rucksack auf meinen Rücken eingestellt. Es ging sogar so weit, dass ich meine Rückenschmerzen nach dem Wandern schon von einem Physiotherapeuten behandeln lassen musste. Ich werde mir in Zukunft das richtig Einstellen vergegenwärtigen.

  • Benjamin Neuenhof

    Nach dem Wandern habe ich immer Rückenschmerzen. Mir war unklar, dass man dem Rucksack eventuell auch ein bisschen, aber nicht zu viel Bewegungsfreiheit geben sollte. Ich hoffe, ein Physiotherapeut kann sich um meine Schmerzen kümmern.

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