Niederrhein

Erholungs- und Luftkurort Xanten

Die Stadt Xanten am unteren Niederrhein blickt auf eine mehr als 2000-jährige Geschichte zurück. Als staatlich anerkannter Erholungsort und seit 2014 auch Luftkurort erfährt Xanten seit vielen Jahren großen Zulauf von Besuchern aus nah und fern. Xanten hat mehrere Besonderheiten: Sie ist nicht nur die einzige deutsche Stadt, die mit einem X beginnt, sondern sie ist auch eine Römer-, Dom- und Siegfriedstadt. Warum Siegfriedstadt? Benannt nach dem berühmten Sohn Siegfried von Xanten, er war eine Heldenfigur des Mittelalters aus der Nibelungensage, seine wesentlichen Talente waren seine übermenschlichen Kräfte, großer Mut und große Tapferkeitund die Tötung eines Drachen.

Xanten hat eine beeindruckende Geschichte und so unglaublich viele Sehenswürdigkeiten und Freizeitmöglichkeiten, dass ich nicht im Einzelnen darauf eingehen werde, denn das wäre „Futter“ für ein ganzes Buch. Es gibt von dieser wundervollen Stadt schon so viel Literatur, wer daran Interesse hat wird auf den richtigen Seiten fündig. Mein Anliegen ist es, Dich auf meine Wanderung in und um Xanten mitzunehmen – also, los geht es.

Blick vom Kurpark auf dem Xantener Dom

Rundwanderung in und um Xanten


Die Tour startet im Zentrum des eindrucksvollen Marktplatzes von Xanten. Von hier aus geht es Richtung Kurfürstenstraße, vorbei an dem Rathaus, Gotischen Haus, Siegfriedmuseum und dann kurz vor dem Kreisverkehr links in den Kurpark. Der Kurpark ist das Herzstück des Luftkurort es. Der barrierefreie Park der Begegnungbietet dem Besucher der Stadt mehrere Ruhezonen und Bewegungs- und Spielangeboteim Grünen – Erholung pur. Im Zentrum der Anlage ist das Gradierwerk mit der Kneipp-Anlage. Am Ende des Parks halte ich mich leicht links und laufe bis zur Viktorstaße. Folge der Beschilderung zum Friedhof. Vorbei am örtlichen Friedhof überquerte ich die Bahngleise und biege dann nach einer Weile nach links in die Kiebitzstraße.

Marktplatz von Xanten
Mitteltor – Siegfriedmuseum – Touristinformation Xanten
Bahnübergang mit einem schönen Gebäude

Nach Überquerung des Augustusring geht es auf den Heeser Weg und nun geht es langsam aus Xanten hinein ins Grüne. Entlang des Heeser Weges laufe ich bis zum Waldrand und folgte dem Weg leicht bergauf in den Wald hinein. Vom Heesberg bietet sich ein schöner Blick auf die Stadt Xanten mit den Doppeltürmen des Doms.

Im gesamten Waldgebiet Hees befinden sich noch Bunkerreste einer alten Munitionsanstalt (MUNA), es ist absolut ratsam auf die Hinweisschilder zu achten und die Wald- und Wanderwege nicht zu verlassen. Die Munitionsanstalt war in der Zeit des Nationalsozialismus nicht nur für die Produktion von Munition, sondern auch für die Bergung, Analyse und Entschärfung auf Reichsgebiet abgeworfener feindlicher Munition zuständig. Als dicht bewaldetes Gebiet eignete sich der Ort ideal für dieses Geheimprojekt.

Im ganzen Wald befinden sich Bunkeranlagen
Immer wieder tolle Aussichten auf die niederrheinische Landschaft

In einem weitläufigen Bogen führt der Waldweg um den Wolfsberg herum und die weitere Routenführung leitet mich über einen aussichtsreichen Hügel zur Birtsche Heide und weiter nach Birten,dort befand sich früher die Vorstadt des römischen Militärlagers Castra Vetera. Hinter der Pferdekoppel geht es weiter geradeaus auf der Zur Maikamer, dann über die Bahnschienen in die Römerstraße. Vorsicht, unbeschränkter Bahnübergang.

Blick auf die Pferdekoppel und in der Ferne sieht man schon der Kirchturm von Birten

Am Dorfplatz von Birten steht die Kirche Sankt Viktor. Viktor von Xanten soll um 303 wegen seines christlichen Glaubens von den Römern zu Tode gefoltert worden sein. An der Viktorkirche in Birten findet man ein Abbild des Märtyrers. Auch der Dom von Xanten ist nach Viktor von Xanten benannt.

Kirche Sankt Viktor auf dem Dorfplazt von Birten

Vom Platz mit der Kirche und dem Friedhof ist es möglich, über den Heesweg zur Bundesstraße 57 zu gelangen, um einen Blick auf den alten Rheinarm zu werfen. Einer Sage nach, sind in diesem Altwasser schon viel Menschen ertrunken.

Alter Friedhof von Birten
Blick auf den alten Rheinarm

Zurück auf der Römerstraße geht es jetzt ortsauswärts zum Amphitheater. Als Teil der römischen Lagersiedlung entstand das Amphitheater, um den Römern in den etwas entfernteren Gebieten Unterhaltung zu bieten. Damals konnten bis zu 6.000 Menschen im Amphitheater Platz finden. Das Amphitheater gilt als der Ort, an dem der Heilige Viktor den Kampf gegen heidnische Legionen verloren hatte. Heute wird die Arena als Schauplatz für alljährlich Veranstaltungen der Xantener Sommerfestspiele, Opern-, Ballett-, Operetten- und Musicalaufführungen genutzt.

Amphitheater in Birten
Eine tolle Aussicht über Wiesen und Felder eröffnete sich mir. Überall grünt und blüht es.

Weiter geht es nun Richtung Fürstenberg stetig hinauf. Oben angekommen mache ich vorher einen kleinen Schlenker nach rechts zur Kreuzkapelle. Andere Alternative: Du geht weiter geradeaus und kommst direkt zum Fürstenberg (75 Höhenmeter) und läufst dann rechts zur Kreuzkapelle.

Die kleine Kreuzkapelle auf dem Fürstenberg

Auf dem Gelände eines Klosters wurde 1671-72 die kleine Kreuzkapelle gebaut. Das ursprüngliche Kloster hatte eine sehr wechselnde Geschichte: Erst wurde es von Benediktinerinnen, später von Zisterzienserinnen geleitet, mehrfach bei Auseinandersetzungen zwischen Herzögen zerstört und gebrandschatzt und schließlich 1586 von den Spaniern endgültig zerstört.

Von der Kapelle führt der Wanderweg jetzt immer geradeaus, hinab in die Altstadt von Xanten. Vorbei an dem alten Amtsgericht und weiter auf der Marsstraße bis zum Marktplatz. Wer will kann hier die Tour beenden und in eine der zahlreichen Gaststätten einkehren. Ansonsten besteht die Möglichkeit die Tour fortzusetzen, um eine kleine Sightseeingtour durch den Ortskern und weiter bis zum Archäologischen Park zu machen.

Steinkarte von der Stadt Xanten

Sehenswürdigkeiten


Die Stadt Xanten ist wunderschön, es ist eine saubere, beschauliche Stadt mit sehr viel Charme. Die Römerstadt Xanten bietet eine Reihe von Sehenswürdigkeiten, die man an anderer Stelle so zahlreich sicherlich nicht finden wird. Ich setze meine Tour auf der Kurfürstenstraße fort und schlendere bis zum Klever Tor. Das Klever Tor, ein beeindruckendes dreistöckiges Stadttor aus dem 14. Jahrhundert ist ein Relikt der alten Stadtbefestigung.

Vor dem Klever Tor biege ich rechts in den Nordwall ein. Etwa in der Mitte des Nordwalls gegenüber der Brückstraße befindet sich die historische Xantener Windmühle, die Kriemhildmühle, eine der wenigen Mühlen, die am Niederrhein noch täglich arbeitet und betrieben wird.

Eine weitere Querstraße kommt – die Bemmelstraße, dort biege ich nach links ab und komme in den Park. Rechts von mir sehe ich schon den Archäologischen Park. Die Coronabestimmungen machten die Vorlage eines negativen Testergebnisses als Bedingung für den Besuch des Parks notwendig, dann wäre ich mit einem Online-Ticket hinein gekommen.

Xantener Windmühle – Kriemhildemühle, die in die Stadtmauer integriet ist.
Blick auf die beiden Klever Tore
Parklandschaft entlang der Stadtmauer von Xanten

Also halte ich mich links und laufe gemütlich durch den Park und sehe noch einmal die Kriemhildmühle und das Klever Tor eindrucksvoll von der anderen Seite. Auf dem Rückweg geht es durch das Tor auf der Klever Straße bis zum Mitteltor. Vor dem Mitteltor befindet sich links eine Treppe, diese führt zum Xantener Dom.

Steindarstellung des Amphitheater

Der Xantener Dom ist der katholische Dom der Stadt Xanten am Niederrhein und gilt als größter Dom zwischen Köln und dem Meer. Ein Besuch im Dom ist lohnenswert, der Eintritt ist kostenlos. Und hiermit endet auch schon die Sightseeingtour von Xanten.

Innenhof vom Sankt Viktor Dom

Freizeitmöglichkeiten

In der Nähe von Xanten, liegt inmitten einer der letzten naturnahen Auenlandschaft das NaturForum Bislicher Insel, ein Besucherzentrum der RVR Ruhr Grün. Das ideale Ausflugsziel für die ganze Familie. Ob mit dem Fahrrad, dem Auto oder zu Fuß. Das NaturForum ist ein genialer Ausgangspunkt für Wanderungen und geführte Exkursionen in das Naturschutzgebiet Bislicher Insel. Seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten finden im Naturschutzgebiet einen idealen Lebensraum. Ein Besuch auf der Bislicher Insel ist immer ein schönes Erlebnis.

Der Archäologische Park Xanten ist Deutschlands größtes archäologisches Freilichtmuseum. Faszinierend an dem 1977 eröffneten Park ist, dass bei allen Gebäuden es sich nicht um schnöde Ruinen handelt, sondern es sind Rekonstruktionen, die den römischen Originalen in Maßstab und Standort entsprechen. Man setzt unter anderem auch experimentelle Archäologie ein. Die Nachbauten wurden mit antiken Techniken und Materialien errichtet. Highlights sind das Stadttor, der Hafentempel oder das Amphitheater, also Bauwerke, die Teil jeder römischen Stadt waren.

Xanten ist einfach großartig, hinzu kommt noch, dass sie sowohl die Nordsee als auch Südsee hat. Wahnsinn! Idyllisch vor den Toren der alten Römerstadt gelegen, befindet sich das Naherholungsgebiet Freizeitzentrum Xanten. Kern des riesigen Areals sind hierbei zwei Sport- und Freizeithäfen in den Ortsteilen Vynen und Wardt. Durch einen Kanal sind die beiden Seeb verbunden und haben eine Gesamtwasserfläche von ca. 250 Hektar bei einer maximalen Tiefe von 15 Meter.

Hier lassen sich nahezu alle Arten des Wassersports erleben, denn im Freizeitzentrum Xanten kann man nach Herzenslust Segeln, Wasserski fahren, Surfen und Tauchen sowie Kanu- und Floßfahrten unternehmen, was auch als Gruppen-Event möglich ist. Badespaß pur gibt es im Strandbad, denn der ca. 1.000 Meter lange Natur-Sandstrand an der Südsee ist ein wahrhaftiges Paradies für Schwimmer und Sonnenanbeter. Auf feinstem Südsee-Sand wird hier die Illusion des Urlaubs in der Ferne fast perfekt. Liegewiesen, ein Familienstrand, ein FKK-Strand, Spiel- und Aktionsflächen, Badeinseln und Sprungtürme lassen keine Wünsche offen und Sonnenliegen können für einen bequemen Aufenthalt gleich tageweise gemietet werden.

Diese Tour findest Du auf meinem Komoot Profil. Ich freue mich über Deine Kommentare, Anregungen und Inspirationen, so dass wir gemeinsam noch mehr schöne Ecken beim Wandern am Niederrhein entdecken können.

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